Oberlausitzer Eisenbahnen

Die Strecke von Zittau über Bertsdorf nach Oybin und Jonsdorf


Die Schmalspurige Ausflugsbahn ermöglicht eine Fahrt durch das interessante Zittauer Gebirge und eine Wanderung zum Beispiel vom Bahnhof Jonsdorf nach Oybin.

Streckenplan


Kilometerangaben

Die Teilstrecke von Zittau nach Oybin

KM Eisenbahn Station Bemerkungen
0.03 Zittau Bahnhof
1.16 Zittau Haltepunkt Haltepunkt
1.65 Abzweig Neißebrücke bis 1906 Anfangspunkt der Strecke, von 1890 bis 1945 besetzte Abzweigstelle nach Hermsdorf, bis 1960 Anschluss für Schlachthof und Kohlehandel Otto
1.95 Anschluss Werner & Co von 1897 bis 1995
2.64 Zittau Süd in Betrieb seit 1.10.1897 und bis 1950 als Zittau Schießhaus
Anschlüsse: von 1946 bis 1974 an das Kraftwerk Hirschfelde, Werk Zittau und Webutex; von 1949 bis 1962 an das Konsum; von 1948 bis 1994 an DHZ Schnittholz; von 1946 bis 1974 Zittauer Textilveredlung
3.11 Zittau Casernenstraße Haltestelle seit 1897 geschlossen
4.37 Zittau Vorstadt Bahnhof mit Anschluss an Gruschwitz (später Stahlwerk) und
an Wagner u. Comp (später Textima bis 1972)
5.64 Olbersdorf Niederdorf Haltepunkt bis 22.05.1914 als Nieder-Olbersdorf, Bahnhof von 1913 bis 1945, Haltestelle von 1890 bis 1913 und von 1945 bis 1968
7.30 Olbersdorf Oberdorf Bahnhof bis 27.07.1913 Ober-Olbersdorf und bis 22.05.1914 Zeißigschenke; bis 1970 7,51 km langer Anschluss an ein Holz- und Imprägnierwerk (Niederholz) und von 1949 bis 1970 2,4 km langer Anschluss an das Braunkohlewerk Glückauf
7.93 Anschluss Katz & Klump später Holz- und Imprägnierwerk, von 1912 bis 1970
8.93 Bertsdorf Bahnhof mit einem Abzweig nach Jonsdorf
9.96 Oybin Niederdorf Haltepunkt bis 22.05.1914 Wittigschenke; Haltestelle von 1890 bis 1913 und von 1943 bis 1970; Bahnhof von 1913 bis 1943
11.00 Teufelsmühle Haltestelle von 1890 bis 1892; danach als Haltepunkt; von 1974 bis 1990 stillgelegt, danach wurde der Haltepunkt neu aufgebaut
12.23 Oybin Bahnhof

Die Teilstrecke von Bertsdorf nach Jonsdorf

KM Eisenbahn Station Bemerkungen
0.00 Bertsdorf Bahnhof mit der Hauptstrecke nach Qybin
2.15 Jonsdorf Haltestelle bis 03.06.1914 Bad Jonsdorf und von 04.06.1914 bis 1935 Jonsdorf Bad; bis 1969 Haltestelle, danach Haltepunkt
3.85 Jonsdorf Bahnhof

Geschichte

-1873 wurde Oybin in den Verband der sächsischen Sommerfrischen aufgenommen
-da Gebirgsorte im Zittauer Gebirge nur mit der Postkutsche erreicht werden konnten,
 wurde über eine Eisenbahn Strecke nachgedacht
-mit der Denkschrift "Die Secundärbahn in ihrer Bedeutung und Anwendung für das Königreich Sachsen"
 gab Oberbaurat Christian Theodor Sorge einen Antoß für eine mögliche schmalspurige Eisenbahn Verbindung

-im März 1884 richtete der Gebirgsverein eine Petition an den sächsischen Landtag, im April wurde
 ein Bahnkomitee gegründet und um des Verfahrens abzukürzung der Vorschlag einer Privatbahn unterbreitet
-im September 1884 erhielt man die Konzession für Vorarbeiten, im März 1886
 die Genehmigung zum Grunderwerb und Anfang 1888 die Genehmigung zum Bau der Strecke

es wurden mehrere Auflagen zum Bau einer Privatbahn erteilt:
-die Bahn mußte nach den Richtlinien sächsischer Schmalspurbahnen gebaut werden
-die Betriebsführung hatte durch die sächsischen Staatsbahnen zu erfolgen
-die Bauzeit hatte 18 Monate nicht zu überschreiten
-der Staat behielt sich die übernahme der Bahn jederzeit vor

-daraufhin wurde die Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahngesellschaft gegründet (ZOJE),
 unter dem Namen die Bahn auch bekannt geworden ist

-im Sommer 1889 begannen die bauarbeiten und offiziell eröffnet wurde die Bahn am 25.11.1890.
-da ein Unwetter die Strecken nach Jonsdorf und Oybin unbefahrbar machten, fuhr nur der Festzug nur bis Bertsdorf,
 am 15.12.1890 fuhr der erste Zug nach Jonsdorf und Oybin
-1905 war der sächsische König Friedrich August der dritte auf der ZOJE

-die ZOJE hatte anfangs nur sieben Personenwagen zur Verfügung,
 deshalb mußte man auch mal mit Güterwagen Ausflügler ins Zittauer Gebirge transportieren
-die ZOJE war gut ausgelastet, der Gewinn reichte bei weiten nicht um neue Fahrzeuge anzuschaffen
-am 01.06.1906 folgte die verstaatlichung der Strecke

-da die Staatsbahnen schon vorher den Betrieb führten, änderte sich auäer dem Fahrpreis nich viel
-schon im ersten Jahr wurden große Gewinne erwirtschaftet
-trotz besserer Betriebssituation konnte auch die Staatsbahnen den Ansturm von Ausflüglern
 an Wochenenden und Feiertagen nicht bewältigen
-so faßte am 6. Mai 1910 die zweite Kammer des sächsischen Landtages den Beschluß,
 die Strecke Zittau-Vorstadt - Oybin zweigleisig auszubauen, dieser auch von der ersten Kammer genehmigt wurde
-1911 begann der Grunderwerb für den Ausbau und bis zum 15.04.1913 konnte
 der zweigleisige Streckenabschnitt fertiggestellt werden
-am Wochenende wurde nach einem Taktfahrplan gefahren, die größte Bewährungsprobe hatte die Bahn
 dabei zu Pfingsten 1914 zu bestehen, um den Ansturm bewältigen zu können, fuhr alle zehn Minuten ein Zug
 in Richtung Oybin

-durch den Krieg ging die Bedeutung der Bahn zurück
-im Winter 1943/44 wurde das zweite Gleis zwischen Bertsdorf und Oybin abgebaut
-Nachdem ein Zug Bombardiert wurde, wurde der Verkehr am 7. Mai 1945 vorläufig eingestellt und erst
 am 21.05.1945 wieder aufgenommen
-nach Reparationsleistungen im August 1945 blieben nur zwei Loks in Zittau und nur eine war betriebsfähig
-am 26.12.1946 begann der Rückbau des zweiten Gleises zwischen Zittau-Vorstadt und Bertsdorf
-nach und nach wurde der Lokpark von anderen Bahnen wieder aufgefüllt
-damit gab es im Personenverkehr erneut einen Aufschwung

-ab 1959 begann schrittweise der Verkehrsträgerwechsel im Güterverkehr
-bis 1981 wurde schrittweise über einen längeren Zeitraum der vereinfachte Nebenbahnbetrieb eingeführt
-obwohl die Bahn laut Ministerratsbeschluß von 1972 zu den zu erhaltenden Schmalspurbahnen gehörte,
 sollte sie dem Kohlebagger zum Opfer fallen
-ab Mitte der achtziger Jahre wurden nur noch die notwendigsten Arbeiten zu Erhaltung durchgeführt, 1987 oder
 1988 bekam Bertsdorf aus Richtung Zittau ein Einfahrlichtsignal, welches ein mechanisches Formsignal ersetzte
-zum Sommerfahrplanwechsel 1990 sollte der Personenverkehr eingestellt werden,
 durch die politische Wende wurde dies verhindert
-der einhundertste Geburtstag wurde um ein halbes Jahr vorverlegt und ein großes Bahnhofsfest wurde gefeiert.

-der Oberbau war so schlecht, daß er zum großen Teil komplett erneuert werden mußte und der Betrieb
 ein weile ruhte
-das Reiseverhalten hatte sich durch die Grenzöffnungen so verändert, daß der Bahn
 nun die Fahrgäste fehlten
-langfristig war klar, daß die nun betriebsführende Deutsche Bahn AG den Betrieb nicht lange durchführen würde

-da die Bahn ein wichtiger Tourismusmagnet für die Region ist und erhalten werden sollte, wurde die
 Sächsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft (SOEG) gegründet, welche nach mehrfachen anläufen
 zum 01.12.1996 die Betriebsführung der Bahn als regionales Verkehrsunternehmen übernahm
-der Zugverkehr wurde eingeschränkt, jedoch wurden die zuletzt durch die DBAG zu hohen Fahrpreise gesenkt
-die Fahrgastzahlen stiegen wieder leicht an
-in Zukunft sollen moderne Triebwagen zum Einsatz kommen, der Dampfbetrieb soll aber langfristig erhalten werden

Anschluss nach Böhmen

-seit 1874 gab es auf böhmischer Seite Pläne zum Bau einer Verbindung von Niemes über Gabel, Großmergthal,
 Niederlichtenwalde nach Jonsdorf, andere wollten eine Verbindung nach Oybin
-durch den Zittauer Rechtsanwalt Max Alexander Thiemer, der auch die Konzession zum Bau der
 Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahn erstritt, hatte man sich über einen Grenzübertritt am Rabenstein
 bei Jonsdorf geeinigt
-am 01.04.1899 konstituierte sich das Bahnbaukomité und die Trassenpläne (die einen Verlauf an der
 Zwittebaches und Woberbaches bis zur Böhmischen Nordbahn nach Röhrsdorf vorsahen) wurden von
 dem Bauingenieur Richard Müller entworfen

-1891 wurden die Vorarbeiten vom Wiener Handelsministerium genehmigt und auch die Stadt Zittau erteilte
 die Zustimmung zu Arbeiten im Ratswald bei Jonsdorf
-der Expropriationsantrag für die 3,2 km lange Trasse auf sächsischem Gebiet wurde von
 der sächsischen Ständekammer 1892 ruhen gelassen
-die Verhandlungen um den Erwerb der Trasse zogen sich bis 1894 hin und wurden mit der Zahlung einer
 Kaution von 15.000 M (10.000 M für Mandauregulierung, durch Umbau der Zittau Gleisanlagen) verknüpft
-Thiemer erreichte 1895 den Wegfall der in keinem Zusammenhang zum Vorhaben stehenden Kaution
 für die Mandauregulierung
-1895 wurde das Projekt plötzlich auf Österreichischer Seite in Frage gestellt, 1896 gingen die Kompetenzen
 an ein neu geschaffenes Eisenbahnministerium über

-seit 1895 hat sich der Verlust der Gesellschaft deutlich erhöht und 1896 stieg die Kaution auf 16.100 M,
 zur Kautionszahlung war man nicht mehr in der Lage
-durch die Mandauregulierung verschlechterte sich die finanzielle Situation, die Zittau-Oybin-Jonsdorfer
 Eisenbahngesellschaft musste Grundstücke verkaufen und bot sogar den Verkauf der Bahn an den Staat an

-1899 gewann Thiemer mit Hermann Bachstein aus Berlin einen neuen Investor und der Bahnanschluss
 der Jonsdorfer Mühlsteinbrüche wurde vorgesehen
-nach der Vorlage einer Kostenschätzung war kein Interesse an einem Anschlussgleis zu den Mühlsteinbrüchen
 mehr vorhanden
-seitens des Sächsischen Innenministeriums bestand seit 1899 eine Zusage über einen Baukostenzuschuss
 von 22.000 M für jeden sächsischen Bahnkilometer, die Böhmische Nordbahn zeigte kein Interesse
 an einer Unterstützung
-1902 wurde von der Aussig-Teplitzer Eisenbahn, der Böhmischen Nordbahn, der alleinige Bau einer 12,5 km
 langen Anschlussstrecke von Röhrsdorf zur Nordböhmischen Transversalbahn nach Deutsch Gabel gestattet,
 das Schmalspurbahnprojekt verlor einen Großteil seiner Befürworter
-am 19.12.1904 erhielt die Nordbahn die Konzession und nahm die 17 km lange Strecke am 07.10.1905 in Betrieb

-Pläne für eine Schmalspurbahn zwischen Sachsen und Böhmen über das Zittauer Gebirge waren damit gestorben

Fotos und Infos zu den Bahnhöfen und Haltepunkten der Strecke

Zittau (Schmalspurbahn)


Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Hebel
Hebel
die 99 787
die 99 787
die 199 013
die 199 013

Gleisplan
Gleisplan

weitere Fotos von Zittau

Zittau Haltepunkt


Wartehalle
Wartehalle
die 199 013
die 199 013

Abzweig Neißebrücke


Wartehalle
Wartehalle
Gleisplan
Gleisplan

Zittau Süd


Wartehalle
Wartehalle

Zittau Vorstadt


Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Güterabfertigung
Güterabfertigung
Güterabfertigung
Güterabfertigung
Wasserturm
Wasserturm

Olbersdorf Niederdorf


Bahnhof
Bahnhof am 24.12.2009
Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof am 24.12.2009
99 758
Einfahrt von 99 758 nach
Bertsdorf am 24.12.2009
99 749
Ausfahrt von 99 749 nach
Bertsdorf am 24.12.2009

Olbersdorf Oberdorf


Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof am 24.12.2009

Bertsdorf


Bahnhof
Bahnhof
Lokschuppen
Lokschuppen
Stellwerk B1
Stellwerk B1
im Stellwerk B1
im Stellwerk B1
im Stellwerk B1
im Stellwerk B1

weitere Fotos von Bertsdorf

Oybin Niederdorf


Bahnhof
Bahnhof
Wartehalle
Wartehalle
Wartehalle
Wartehalle
99 749
99 749

Teufelsmühle


Wartehalle
Wartehalle
Wartehalle
Wartehalle
IVK 145
IVK 145
Hotel
Hotel

Oybin


Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Wasserstation
Wasserstation
Güterabfertigung
Güterabfertigung
die IV K aus Radebeul Ost
die IV K aus
Radebeul Ost

weitere Fotos von Oybin

der Ausgangspunkt ist wieder Bertsdorf


Jonsdorf Haltestelle


Bahnhof
Bahnhof
Wartehalle
Wartehalle
die 99 749
die 99 749

weitere Fotos von Jonsdorf Haltestelle

Jonsdorf


Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Bahnhof
Güterabfertigung
Güterabfertigung
die IV K aus Radebeul Ost
die IV K aus
Radebeul Ost
die IV K aus Radebeul Ost
die IV K aus
Radebeul Ost

Gleisplan
Gleisplan

weitere Fotos von Jonsdorf

weitere Fotos von der Strecke


Mitfahrt von Zittau nach Bertsdorf
Bahndammwanderung von Jonsdorf nach Oybin

Quelle: www.bimmelbahn.de